Wie eine Pflanze zur Ikone wurde
Die glorreiche Entdeckung von Cannabis
Wären Pflanzen Superstars, dann würde Cannabis die Beyoncé unter ihnen sein – eine Ikone. Der Hype um die Superpflanze ist größer als je zuvor und zurzeit feiert sie mit dem anstehenden Beginn zur Legalisierung in Deutschland einen erneuten Durchbruch.
Cannabis und Hanf haben seit über 10.000 Jahren dem Menschen gedient. Das Spektrum zur Nutzung der Pflanze reicht von Nahrungsmitteln, über Textilien, zu Papier und sogar Baumaterial.
Die Entstehungsgeschichte
Die Geschichte der Pflanze reicht etliche tausend Jahre zurück. Es gibt verschiedene Theorien über den Ursprung der Herkunft. Einige behaupten die Reise begann in Zentralasien und dann von Osten über China, nach Süden bis nach Indien.
Man vermutet, dass anhand der damals zahlreich vorkommenden Völkerwanderungen, die Hanfpflanze über Indien in den Mittleren und Nahen Osten gelangte. Von dort aus gelangte sie schließlich über Europa bis nach Nord- und Südamerika und breitete ich dort aus. Manch einer sieht in seinem ganzen Leben nicht so viel von der Welt wie das Wunderkraut.
Fußspuren zur Quelle des Glücks
Vor allem in China hat Cannabis eine jahrtausendealte Tradition. Die Fußspuren der jüngsten Aufzeichnungen beginnen ums Jahr 4000 v. Chr., wo es als Hauptnahrungsmittel (sogenannte ‘Fünf Körner’) gezüchtet wurde.
Später dann wurde die Pflanze bei Nomadischen indogermanischen Völkern in Dampfbädern und bei Bestattungsritualen eingesetzt.
Der erste Nachweis einer medizinischen Nutzung von Cannabis stammt aus der Zeit um 2.737 v. Chr. Damals erkannte Kaiser Shen-Nung seine Behandlungseigenschaften für über 100 Erkrankungen wie Gicht, Rheuma und Malaria und ließ dieses Niederschreiben.
In alten Hinduistisch / religiösen Texten wird die Heilpflanze als „Quelle des Glücks“, „Freudengeber“ und „Freiheitsbringer“ beschrieben, bei religiösen Andachten geraucht und zur weiteren Erforschung medizinischer Behandlungen bei Epilepsie, Tollwut, Angststörungen und Bronchitis eingesetzt.
Der Weg des Freiheitsbringers
Es war im Jahre 1550 v. Chr. Als der Mediziner Papyrus die Entzündungshemmende Wirkung der Pflanze feststellte. Von da an wurden Wickel aus den Blättern der Cannabispflanze zur Wundheilung und Schmerzlinderung bei Kriegsverletzten eingesetzt. Später fand sie auch bei den Frauen der römischen Elite Anwendung, um während der Geburt die Wehen zu lindern.
Einen weiteren Meilenstein legte der berühmte chinesische Arzt Hua Tuo, der um 207 n. Chr. zur Zeit der Östlichen Han-Dynastie. Als Erster Arzt beschrieb er Cannabis als Analgetikum . Er soll eine Mischung aus Cannabis und Wein als Narkose bei größeren Operationen, wie Trepanation und Amputation angewendet haben.
Und so geht die Erfolgsgeschichte weiter. Vor allem in dem Bereich der Medizin zur Heilung und Linderung sämtlicher Krankheiten wie Epilepsie, Malaria, Asthma, Gelbsucht, Gicht, bis hin zur Behandlung von Tumoren. Besonders die Arbeiten des Persischen Mediziners Avincenna beeinflussten hier die Entwicklungen der westlichen Medizin bis heute nachhaltig.
Auf unbekanntem Terrain
Spannend wird die Geschichte im Jahr 1500 n. Chr. als die Spanier Cannabis nach Amerika brachten, wo es für andere Zwecke wie Seile und Kleidung verwendet wurde. Jahre später wird es dann jedoch auch als psychoaktives und medizinisches Medikament eingesetzt. Hatten die Amerikaner nicht auch die Idee Kokain in Coca Cola zu mischen? Das nur mal so am Rande..
Napoleon, der alte Revoluzer, brachte dann schlussendlich 1798 Cannabis aus Ägypten mit nach Frankreich. Es dauerte gut weitere 40 Jahre bis der irischen Arzt William O’Shaughnessy die Wunderpflanze in seine Finger bekam und sie in die westliche Medizin einführte. Er experimentierte mit ihr für therapeutische Zwecke und kam zu dem Schluss, dass es keine negativen medizinischen Wirkungen hatte.
Das war der Start einer neuen Ära und der Einsatz der Pflanze im pharmazeutischen Kontext, würde daraufhin rasch zunehmen.
Der Beginn einer neuen Ära
Wusstest du das Cannabis in Deutschland bis 1929 sogar komplett legal war? Doch erst im 20. Jahrhundert wurde die Hanfpflanze als Marihuana bezeichnet.
Ende der 60er Jahre dann stand Cannabis für Frieden und Toleranz. Woodstock feierte die Revolution mit vielen Anhängern und Bob Marley wurde zum Symbol dieser Bewegung. Jimi Hendrix, die Gitarren Legende machte Marihuana mit seiner Philosophie zum Lebensstil und inspirierte damit bis heute, viele Generationen, die nach ihm kamen.
Fun fact:
Die Kirche verbot im Mittelalter den Nutzen von Cannabis. Denn die Rauschzustände und das Vergnügen, galten als unzüchtig und sogar als Hexenritus. Stell dir mal vor, jemand würde wegen einem Joint auf dem Scheiterhaufen verbrannt werden.
Heute hat die Pflanze auf allen Ebenen einen festen Platz in der Gesellschaft und ist aus vielen Bereichen gar nicht mehr weg zu denken. Ob als Öl, als Kraut, als Medizin oder als Rohstoff, die Superpflanze kann fast alles. Cannabis, was wären wir heute ohne dich?.
In diesem Sinne, auf die nächsten 10.000 Jahre!